Auftakt zum Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr in Dernbach: 125 Jahre Brandschutz gefeiert


Dernbach. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: In diesem Jahr begeht die Freiwillige Feuerwehr in Dernbach ihr 125-jähriges Bestehen. Selbstverständlich lässt man in Dernbach dieses Jubiläum nicht so einfach verstreichen, sondern beabsichtigt, gemeinsam mit den Bewohnern von Dernbach und befreundeten Feuerwehren, dem Anlass gebührende Feierlichkeiten zu veranstalten. Doch dazu später.

An diesem Wochenende hatte die FFW an zwei Tagen zur Veranstaltung „125 Jahre Brandschutz in Dernbach – ein Dorf und seine Feuerwehr“ in das Pfarrzentrum von Dernbach eingeladen. Im Mittelpunkt standen die Vorträge von Armin Nörtershäuser, dem ehemaligen Wehrführer der FFW Dernbach, der informativ und sehr unterhaltsam die Geschichte und Entwicklung der Feuerwehr in der Region historisch beleuchtete.

Zuvor begrüßte Wehrführer Thorsten Kaiser die zahlreich erschienenen Gäste, so waren unter anderem VG-Bürgermeister Michael Ortseifen sowie Ortsbürgermeister Andreas Quirmbach nebst Gattin und die Herren Pfarrer Karbach und Plogmann anwesend. Thorsten Kaiser erklärte: „Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass wenn man schläft, die Feuerwehr nicht schläft.“ Dann ergriff Hendrik Klar das Wort, der zusammen mit Veit Peter Hain die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen hatte. Er betonte die Bedeutung der Institution FFW in Wirges und erklärte, dass es eine Ehre sei, als Schirmherr auftreten zu dürfen.

Armin Nörtershäuser hatte seinen Votrag in zwei Etappen aufgeteilt: Im ersten Teil befasste er sich mit dem Feuerlöschwesen in der Gemeinde Dernbach in der Zeit vom Kurfürstentum Trier bis zum Ende der Weimarer Republik. Der zweite Teil begann mit dem Feuerlöschwesen in der Zeit des Nationalsozialismus und endete natürlich in der Gegenwart.

Bereits 1784 hatte der damalige Kurfürst Clemens Wenzeslaus ein Brandversicherungs-Institut gegründet, welches sich mit den Schäden befassen sollte, die durch Brände entstanden waren. Dernbach hatte zu dieser Zeit rund 400 Einwohner. Im Jahre 1805 wurde Dernbach in das Amt Montabaur eingegliedert. 1806 erließ das Herzogtum Nassau eine „Brandassecuranz-Verordnung.“

Die deutsche Revolution 1848/49 bewirkte, dass das Versammlungsverbot aufgehoben wurde, sich also auch Vereine gründen konnten. Somit stand der Gründung des Deutschen Feuerwehrverbandes 1853 nichts mehr im Wege. Die erste FFW im Unterwesterwaldkreis wurde im Jahr 1873 in Montabaur gegründet. Ein Großbrand in Dernbach zerstörte 1894 einen großen Teil des gesamten Ortskerns, in diesem Jahr gründete sich auch die FFW in Dernbach, der Ort hatte 1894 rund 1350 Einwohner.

Die Zuhörer folgten interessiert den spannenden Ausführungen von Armin Nörtershäuser, der die historischen Fakten durch Dokumente und Urkunden belegen konnte.

Mit den Jahren wuchsen auch die Anforderungen an die Feuerwehren immer weiter, zumal auch die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung rasant voranschritt. 2004 entstand das neue Gerätehaus in Dernbach, welches mit dem Einzug des neuen Löschzuges feierlich eingeweiht wurde.

Armin Nörtershausen, der auch Feuerwehrhistoriker ist, wurde nach Beendigung seines Vortrages mit viel Applaus belohnt. Danach hatten die Feuerwehrkameraden und die vielen Besucher Zeit und Gelegenheit, bei einem kleinen Imbiss und Umtrunk die vielen Informationen zu verarbeiten. Die große Resonanz, die von der Veranstaltung ausging, beweist einmal mehr, welchen hohen Stellenwert die FFW in Dernbach für die Dorfgemeinschaft besitzt.

Im Foyer des Pfarrzentrums hatte Blick aktuell die Möglichkeit, mit dem stellvertretenden Wehrführer Markus Herbst ein Gespräch zu führen. Von Markus Herbst konnte in Erfahrung gebracht werden, dass zurzeit etwa 45 Aktive bei der FFW tätig sind, die mindestens 16 Jahre alt sein müssen. Zur Jugendfeuerwehr, die 1992 gegründet wurde, gehören 15 Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren. Die Bambini-Feuerwehr mit 15 Mitgliedern im Alter von sechs bis zehn Jahren besteht seit 2014. Markus Herbst erläuterte die große Bedeutung, die die FFW in Dernbach innehat, da durch das Krankenhaus, verschiedene Pflegeeinrichtungen, das Kloster und die Schulen ein erhöhtes Sicherheitsrisiko besteht. Weiterhin ist die FFW Dernbach auch für einen Streckenabschnitt der BAB 3 und für die Betreuung der ICE-Strecke zuständig. An Aufgaben und Zuständigkeiten mangelt es also wahrlich nicht.

Natürlich stehen die kommenden Feierlichkeiten zum 125-jährigen Jubiläum im Fokus der FFW. Am 1. Mai findet das traditionelle Eintopfessen mitten im Wald in der „Bruddelhohl“ statt. Höhepunkt wird auf jeden Fall der Kreisfeuerwehrtag am 23. Juni sein, bei dem ein breites Programm auf die Besucher wartet. Verschiedene Hilfsorganisationen wie das DRK. Das THW, das DRK und die DLRG werden die Feier mit Vorführungen unterstützen, weitere Aktionen sind in Planung. Im Jubiläumsjahr kann man den Kameradinnen und Kameraden der FFW Dernbach nur „gutes Gelingen“ wünschen.

Textquelle: https://www.blick-aktuell.de/Berichte/125-Jahre-Brandschutz-gefeiert-369647.html vom 22.01.2019