Unwetter richtet im Raum Montabaur viel Schaden an


Westerwaldkreis. Das Unwetter am frühen Donnerstagabend mit Sturmböen, Starkregen, Hagel, Blitz und Donner hat vor allem im Raum Montabaur erhebliche Schäden angerichtet.

Am schlimmsten war das Kino Capitol betroffen, von dem große Teile des Daches abgedeckt wurden. Während dort die Feuerwehr nicht erforderlich war, weil die Dachdecker in wenigen Minuten vor Ort waren, mussten die Westerwälder Wehrleute zu fast 40 Einsätzen ausrücken. Im Wesentlichen waren neben der Stadt Montabaur (mit den Stadtteilen Horressen, Elgendorf und Eschelbach) die umliegenden Gemeinden Niederelbert, Heiligenroth und Ruppach-Goldhausen sowie Wirges, Ebernhahn und Dernbach betroffen, zog Kreisfeuerwehrinspekteur Axel Simonis am Freitag Bilanz.

Meist ging es dabei um technische Hilfeleistungen, weil Wasser in Gebäude eingedrungen war oder weil Bäume umgeworfen worden waren. Im oberen Kreisteil wurden lediglich ein kleinerer Flächenbrand nach Blitzeinschlag in Giesenhausen sowie ein umgestürzter Baum in Langenhahn verzeichnet. Glücklicherweise hat es keine Personenschäden sowie größere Sachschäden gegeben – mit der Ausnahme des Montabaurer Kinos. Dort war die Kraft des Sturmes so stark, dass ein großer Teil der Dachhaut – Dachdeckermeister Alexander Müller aus Horbach schätzt deren Gewicht auf etwa zehn Tonnen – angehoben und weggerissen wurde. Der Kinobetreiber alarmierte sofort den Dachdecker, der mit acht Mitarbeitern noch vor der Feuerwehr am Unglücksort war und mit der Notsicherung begann. Am Freitag liefen schon die Reparaturarbeiten, und auch der Kinobetrieb läuft weiter.

Die Feuerwehr Dernbach machte die Bahnlinie in Richtung Montabaur frei; hier waren auf einer Länge von 600 Metern mehrere Bäume auf die Gleise gefallen. In Bannberscheid war ein Baum auf eine Stromleitung gekracht, der ein Wohnhaus versorgte. Neben der Bannberscheider Wehr kamen die Drehleiter aus Siershahn und der Energieversorger zum Einsatz. Simonis bittet die Bevölkerung um Verständnis, wenn die Feuerwehr bei solchen Unwetterlagen nicht überall gleichzeitig tätig werden kann. Ein Einsatz mit Menschenleben in Gefahr habe in diesen Fällen immer Vorrang vor Einsätzen wegen umgestürzter Bäume oder Wassereinbrüchen. mm

Textquelle: Westerwälder Zeitung vom Samstag, 8. Juli 2017, Seite 11
Bildquelle: Sascha Ditscher – Westerwälder Zeitung vom Freitag, 7. Juli 2017, Seite 11

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